PMS-Symptome – Wenn der Körper spricht

PMS – das prämenstruelle Syndrom – ist nicht nur eine körperliche Veränderung, es ist ein tiefgreifendes inneres Geschehen. Für viele ist es wie ein Schleier, der sich über den Alltag legt. Manchmal sanft. Manchmal wie ein Sturm. Die Symptome sind so vielfältig wie die Menschen, die sie erleben.

Es gibt nicht „das eine PMS“. Es gibt viele Gesichter, viele Empfindungen, viele Geschichten. Und deshalb verdient es, dass wir genau hinschauen. Und hinhören.

Körperliche Symptome – wenn der Zyklus spürbar wird

1. Brustspannen / Brustschmerzen

Oft sind die Brüste vor der Periode besonders empfindlich, geschwollen oder schmerzhaft. Das liegt an hormonellen Veränderungen, besonders an einem erhöhten Östrogenspiegel in der ersten Zyklushälfte.

2. Blähungen und Völlegefühl

Viele Betroffene berichten von einem aufgeblähten Bauch, Wassereinlagerungen und einem allgemeinen Gefühl von „Schwere“. Der Stoffwechsel verlangsamt sich oft in dieser Phase.

3. Kopfschmerzen / Migräne

Hormonbedingte Schwankungen – besonders ein Abfall von Östrogen – können Kopfschmerzen oder sogar migräneartige Anfälle auslösen.

4. Rückenschmerzen / Unterleibsschmerzen

Auch schon vor der Periode kann es zu ziehenden Schmerzen im unteren Rücken oder im Unterleib kommen – ähnlich wie Menstruationskrämpfe.

5. Heißhungerattacken und verändertes Essverhalten

Viele erleben intensives Verlangen nach Süßem, Fettigem oder Kohlenhydraten – ein Versuch des Körpers, fehlende Neurotransmitter auszugleichen, vor allem Serotonin.

6. Müdigkeit und Energiemangel

Obwohl der Tag kaum begonnen hat, fühlt man sich schon erschöpft. Der Körper fährt runter, braucht Ruhe – doch der Alltag drängt.

7. Schlafstörungen

Ein- oder Durchschlafprobleme sind häufig, oft begleitet von innerer Unruhe oder nächtlichem Grübeln.

8. Verstopfung oder Durchfall

Der Darm reagiert empfindlich auf hormonelle Veränderungen – viele spüren PMS auch im Magen-Darm-Bereich.

9. Hitzewallungen oder Frieren

Thermoregulatorische Schwankungen gehören ebenfalls dazu – einige spüren plötzliches Schwitzen, andere anhaltende Kälte.

Emotionale & psychische Symptome – wenn Gefühle lauter werden

1. Reizbarkeit und Wutausbrüche

Plötzlich ist alles zu viel. Kleinigkeiten werden zu Gewittern. Diese emotionale Reizbarkeit ist oft das erste Anzeichen für PMS – und zugleich eines, das häufig missverstanden wird.

2. Stimmungsschwankungen

Von himmelhoch jauchzend zu tief betrübt – oft innerhalb von Stunden. Diese emotionale Instabilität fühlt sich für viele wie Kontrollverlust an.

3. Traurigkeit, Weinen, depressive Verstimmungen

Viele berichten davon, dass sie in dieser Phase viel weinen – scheinbar grundlos. Es ist, als würde ein Schleier über der Seele liegen.

4. Angstgefühle und innere Unruhe

Die innere Welt gerät ins Wanken: Sorgen, Panik, diffuse Angst – all das kann durch hormonelle Dysbalancen verstärkt werden.

5. Selbstzweifel und negatives Körperbild

In der PMS-Phase fällt der Blick auf den eigenen Körper oft besonders kritisch aus. Gedanken wie „Ich bin zu dick, zu müde, zu schwach“ tauchen vermehrt auf.

6. Sozialer Rückzug

Der Wunsch, sich zurückzuziehen, nichts sagen zu müssen, allein zu sein – nicht aus Abneigung gegen andere, sondern aus Schutzbedürfnis.

7. Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit

Der sogenannte „PMS-Brain Fog“ – die Gedanken sind verlangsamt, es fällt schwer, sich zu fokussieren oder produktiv zu bleiben.

Verhalten und soziale Auswirkungen – wenn das Innere den Alltag beeinflusst

1. Konflikte im sozialen Umfeld

Partnerschaft, Familie, Freundschaften – PMS kann Spannungen verstärken, Missverständnisse häufen sich, die Toleranzschwelle sinkt.

2. Rückzug aus sozialen Aktivitäten

Ein geplanter Abend mit Freund*innen? Plötzlich fühlt es sich zu laut, zu anstrengend, zu viel an. Viele sagen kurzfristig ab – aus Selbstschutz.

3. Leistungsabfall in Schule oder Beruf

Gedächtnis, Motivation, Kreativität – PMS beeinflusst auch die kognitiven Fähigkeiten. Das wird jedoch in unserer Gesellschaft kaum anerkannt.

4. Verändertes Konsumverhalten

Einige erleben in dieser Phase ein starkes Bedürfnis nach Trost: durch Essen, Online-Shopping, Alkohol oder andere Kompensationen.

Zyklusphasenübergreifend: Die Wechselwirkung von PMS mit anderen Erkrankungen

Bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen kann PMS diese zeitweise verstärken:

  • Depressionen

  • Angststörungen

  • ADHS (besonders bei Frauen oft unerkannt)

  • chronische Schmerzen / Endometriose

  • Essstörungen

Die PMS-Zeit wirkt dann wie ein „Vergrößerungsglas“ – Dinge, die sonst im Alltag funktionieren, geraten aus dem Lot.

Fazit: PMS ist nicht „nur ein bisschen Stimmung“

PMS ist ein intensiver, vielschichtiger Zustand. Es ist körperlich, emotional, sozial – und zutiefst real. Es zeigt, wie eng Körper und Seele miteinander verwoben sind. Und wie sensibel wir auf innere und äußere Veränderungen reagieren.

Wer PMS erlebt, verdient kein Augenrollen. Sondern Mitgefühl. Verständnis. Und Raum.

Denn was PMS uns oft sagt, ist nicht nur: „Die Periode kommt bald.“
Sondern: „Hör bitte hin. Ich brauche mehr Fürsorge.“

Quelle:
PMS verstehen & lindern: Die 12 wichtigsten Fragen zum prämenstruellen Syndrom
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