PMS behandeln – Was wirklich helfen kann, wenn der Körper ruft

PMS. Für viele ist es ein monatlicher Besuch, den sie nicht eingeladen haben – aber auch nicht ignorieren können. Die Tage vor der Periode fühlen sich schwer an. Der Körper spannt. Die Emotionen flackern. Die Energie schwindet. Und oft bleibt die Frage: Was kann ich tun, um das zu lindern?

Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, PMS zu behandeln. Kein universelles Wundermittel, aber Wege, die den eigenen Zyklus begleiten, den Körper entlasten und das emotionale Erleben abfedern können. Dieser Beitrag zeigt dir eine große Bandbreite – von klassischer Medizin bis zu ganzheitlicher Selbstfürsorge.

1. Lebensstil & Selbstfürsorge – die Basis jeder Veränderung

Ernährung als Schlüssel

Was wir essen, beeinflusst unsere Hormone, unsere Stimmung und unser Energielevel. Besonders hilfreich sind:

  • Komplexe Kohlenhydrate (Hafer, Quinoa, Vollkorn): stabilisieren den Blutzucker und dämpfen Heißhunger.
  • Magnesiumreiche Lebensmittel (Nüsse, Spinat, dunkle Schokolade): wirken entspannend auf Muskeln und Nerven.
  • Vitamin B6 & B12 (Bananen, Hülsenfrüchte, Fisch): fördern die Serotoninproduktion.
  • Omega-3-Fettsäuren (Leinsamen, Fisch, Walnüsse): helfen gegen Entzündungen und Stimmungstiefs.

Bewegung, aber zyklisch gedacht

Regelmäßige, sanfte Bewegung wie Yoga, Spazierengehen oder Schwimmen kann PMS deutlich lindern. Wichtig: Höre auf deinen Körper. In der Lutealphase (vor der Periode) sind achtsame Bewegungen oft hilfreicher als intensives Training.

Schlaf – heilen im Dunkeln

Zu wenig oder schlechter Schlaf verstärkt PMS massiv. Schaffe dir feste Routinen, schalte früh Bildschirme aus, nutze ggf. Melatonin nach Rücksprache – der Körper regeneriert sich im Schlaf hormonell.

2. Pflanzliche Mittel & Naturheilkunde – Hilfe aus der Erde

Die Natur kennt kein PMS – aber sie kennt Wege, den Körper in Balance zu bringen. Seit Jahrhunderten nutzen Menschen Pflanzen, um den Zyklus sanft zu begleiten, den Hormonhaushalt zu regulieren und das Nervensystem zu beruhigen. Nicht als Allheilmittel, sondern als Verbündete.

Hier einige bewährte pflanzliche Helferinnen:

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

Der Klassiker unter den PMS-Pflanzen. Er kann helfen, den Progesteronspiegel zu stabilisieren und wirkt besonders bei Brustspannen, Zyklusschwankungen und Reizbarkeit. Die Wirkung entfaltet sich oft erst nach mehreren Wochen regelmäßiger Einnahme – Geduld ist hier Teil der Heilung.

Yamswurzel (Dioscorea villosa)

Die wilde Yamswurzel wird traditionell wegen ihrer natürlichen Phytohormone (Diosgenin) verwendet, die dem körpereigenen Progesteron ähneln. Sie kann den hormonellen Übergang sanfter gestalten, besonders bei Progesteronmangel, Zyklusunregelmäßigkeiten und PMS mit emotionalem Ungleichgewicht. Yams ist oft Bestandteil naturheilkundlicher Cremes oder Kapseln.

Johanniskraut

Vor allem bei PMS mit depressiven Verstimmungen kann Johanniskraut stimmungsaufhellend wirken. Es hebt den Serotoninspiegel sanft an und stärkt die emotionale Resilienz. Achtung bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente – unbedingt Rücksprache mit der Ärztin halten.

Schafgarbe & Frauenmantel

Diese beiden Pflanzen gelten als klassische Frauenkräuter. Sie wirken ausgleichend auf den Uterus, entkrampfend und hormonmodulierend. Besonders Frauenmantel ist ein sanfter Unterstützer für den gesamten Zyklus.

Entspannende Pflanzen – wenn das Nervensystem überfordert ist

  • Baldrian: beruhigt bei innerer Unruhe, hilft beim Einschlafen.
  • Passionsblume: angstlösend, entspannend – besonders bei PMS mit Nervosität oder Anspannung.
  • Lavendel: wirkt über das limbische System beruhigend, angstlösend, harmonisierend (z. B. als Tee, Duftöl oder Badezusatz).

Diese Pflanzen sind besonders dann hilfreich, wenn sich PMS überwiegend psychisch zeigt – mit Schlafproblemen, innerer Unruhe oder Stimmungstiefs.

Vitalpilze – Unterstützung aus dem Myzelreich

Pilze sind mehr als Nahrung – sie sind alte Heilwesen, die das hormonelle und immunologische Gleichgewicht fördern können.

  • Reishi: wirkt stark adaptogen, d. h. ausgleichend auf das Stresssystem. Unterstützt das Nervensystem, fördert Ruhe und Regeneration.
  • Cordyceps: stärkt die Nebennieren, verbessert die Energie und kann bei PMS-bedingter Erschöpfung hilfreich sein.
  • Hericium (Igelstachelbart): unterstützt die Darmgesundheit und kann helfen, emotionale Ausgeglichenheit zu fördern – über die Verbindung zwischen Darm und Gehirn (Darm-Hirn-Achse).

Vitalpilze wirken oft tief und langsam – ihr Einsatz sollte idealerweise mit einer mykotherapeutisch geschulten Fachperson abgestimmt werden.

Ergänzungsmittel – wenn etwas fehlt

Nicht jede Frau nimmt genug Nährstoffe über die Nahrung auf – besonders in stressigen Lebensphasen. Folgende Nahrungsergänzungsmittel haben sich bei PMS bewährt:

  • Magnesium (300–400 mg): gegen Krämpfe, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme
  • Vitamin B6 (10–50 mg): unterstützt Hormonstoffwechsel und Serotoninbildung
  • Kalzium (bis zu 1200 mg täglich): kann Stimmungssymptome mindern
  • Omega-3-Fettsäuren: mindern Entzündungen, beruhigen das Nervensystem
  • Zink: wichtig für den Progesteronspiegel

Wichtig: Immer auf Qualität achten und im Zweifelsfall Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Therapeuten halten.

Hormonelle Therapie – medizinisch regulieren

Wenn PMS stark ausgeprägt ist oder gar in PMDS (prämenstruelles dysphorisches Syndrom) übergeht, kann eine hormonelle Behandlung sinnvoll sein.

Kombinierte Antibabypille

Sie unterdrückt den Eisprung und damit die zyklische Hormonproduktion. Das kann PMS lindern, ist aber nicht bei jeder Frau wirksam – und hat mögliche Nebenwirkungen.

Gestagenpräparate

Einzelne Gestagene (wie Dienogest) können das hormonelle Gleichgewicht fördern, ohne Östrogene zuzuführen.

Hormonspirale oder GnRH-Analoga

In sehr schweren Fällen werden diese Methoden genutzt, um den Zyklus komplett auszuschalten. Das wird nur bei extremem Leidensdruck empfohlen.

Wichtig: Jede hormonelle Therapie ist individuell zu bewerten. Was einer Person hilft, kann bei einer anderen zu neuen Beschwerden führen.

5. Psychologische & therapeutische Begleitung – der Blick nach innen

PMS ist nicht nur körperlich. Es berührt unsere Emotionen, unsere Vergangenheit, unser Selbstbild. Manchmal verstärkt PMS, was wir im Alltag ohnehin tragen – Stress, ungelöste Konflikte, hohe Ansprüche an uns selbst.

Hilfreiche Ansätze:

  • Psychotherapie (z. B. Verhaltenstherapie, emotionsfokussierte Therapie)
  • Zyklusbasiertes Coaching / Hormonberatung
  • Achtsamkeitstraining (MBSR) und Meditation
  • Körpertherapien (z. B. Somatic Experiencing, Craniosacral-Therapie)

Diese Zugänge helfen nicht nur bei Symptomen – sie fördern ein neues, liebevolleres Verhältnis zum eigenen Körper.

6. PMDS – spezielle Ansätze bei schwerer PMS-Form

Bei PMDS, der schwereren psychischen Variante von PMS, sind oft medikamentöse Therapien notwendig – z. B. niedrig dosierte SSRI-Antidepressiva (z. B. Fluoxetin, Sertralin), die gezielt in der Lutealphase eingesetzt werden.

Diese Behandlung kann lebensverändernd sein – nicht, weil man „krank“ ist, sondern weil man sich selbst helfen darf.

Fazit: Heilung beginnt mit Erlaubnis

PMS zu behandeln heißt nicht nur, Tabletten zu nehmen oder die Ernährung zu ändern. Es heißt: sich selbst ernst zu nehmen. Den Körper nicht mehr als Gegner zu sehen, sondern als weises System, das in Wellen lebt.

Und manchmal beginnt der Weg der Linderung genau da, wo du dir selbst erlaubst, nicht perfekt zu funktionieren. Sondern zu fühlen.

Denn:
Du musst nicht leiden, um Frau zu sein.
Du darfst heilen, auf deine Weise.

Quelle:
PMS verstehen & lindern: Die 12 wichtigsten Fragen zum prämenstruellen Syndrom

Hinweis:
Die genannten pflanzlichen und naturheilkundlichen Empfehlungen basieren auf überliefertem Erfahrungswissen und dienen der allgemeinen Information. Sie ersetzen nicht die Beratung oder Behandlung durch eine medizinische Fachperson. Bitte suche bei gesundheitlichen Beschwerden ärztlichen oder heilpraktischen Rat

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